„Willst Du Recht haben oder glücklich sein? Beides geht nicht.“
(Marshall B. Rosenberg)
Damit Mediation gelingen kann, braucht es die Bereitschaft, in einen Prozess einzusteigen, bei dem es um mehr geht, als nur darum Recht zu bekommen. Es werden die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten, die hinter dem Konflikt liegen herausgearbeitet, um somit beidseitig ein größeres Verständnis für die belastende Situation und mögliche Optionen zu erlangen.
Ziel der Mediation ist es, durch die professionelle Unterstützung eines Mediators, eine gemeinsame, zukunftsorientierte und tragfähige Lösung für den Konflikt zu finden, die zu einer nachhaltigen Befriedung der Kontrahenten führt. Im Mittelpunkt steht nicht so sehr die Schuldfrage und die eigentliche „Rechtsfrage“, sondern eine Lösung, bei der es im Sinne eines klassischen „win-win“ weder Verlierer oder Gewinner gibt. Das Ergebnis liegt im Gegensatz zum gerichtlichen Verfahren, allein in Händen und in der Verantwortung der Konfliktparteien.
„Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich, eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts anstreben.“
(Mediationsgesetz)
Der Mediator ist verantwortlich, für den Gesprächsprozess und den Ablauf. Seine Aufgabe liegt darin, die Parteien durch den Einsatz verschiedener Methoden der Konflikt- und Kommunikationstheorien wertschätzend durch die Gespräche zu begleitet. Dabei ist er:
- neutral und allparteilich
- wertneutral und urteilsfrei
- nicht auf der Suche nach der Wahrheit!
- nicht verantwortlich für die Lösungen
- nicht in den Konflikt involviert
Damit eine Mediation erfolgreich sein kann, braucht es auch von den Medianden eine klare Haltung.
- Das Prinzip der Freiwilligkeit, am Gespräch teilzunehmen, muss unbedingt gegeben sein.
- Es muss eine prinzipielle Bereitschaft für die Klärung des Konflikts benannt werden
- Die ehrliche Absicht der Beteiligten, alle notwendigen Informationen und wichtigen Voraussetzungen, die für den Klärungsprozess wichtig sind, einzubringen.